A “beleza livre” e a arte não-figurativa
DOI:
https://doi.org/10.11606/1982-8837.pg.2004.68178Schlagwörter:
Kant, Vorstellung, Darstellung, das Erhabene, das Nicht- FigurativeAbstract
Der Artikel unternimmt eine „interessierte“ Interpretation der Kritik der Urteilskraft. Interessiert, weil – gegen die dominante Tendenz der letzten Jahrzehnte – versucht wird, den Kantischen Begriff der freien Schönheit von der vorweggenommenen Verteidigung der abstrakten Kunst abzutrennen. Interessiert auch, weil – anstatt von Neuem den Aufbau der KdU nachzuzeichnen – gezeigt werden soll, dass die dritte Kritik etwas fundieren kann, was nicht so beabsichtigt war: eine Überprüfung der Mimesis. Hierzu ist das Verständnis des Kantischen Erhabenen entscheidend: ursprünglich eine Modalität der ästhetischen Erfahrung zu seinem Gegenstück, der Schönheit, entfernt sich das Erhabene in steigendem Maße von der letzteren. Wenn Schönheit und Erhabenes außerhalb des „bestimmenden Urteils“ thematisiert werden, wo sich die Eigenschaften des Objekts dem Subjekt aufdrängen, setzen die Modalitäten der Erfahrung im Gegenteil den Primat des Subjekts voraus, sich steigernd von der durch die Schönheit vermittelten Erfahrung der Harmonie bis zur Erfahrung der negativen Lust am Erhabenen. Zwischen diesen Polen arbeitet das Subjekt die Realität durch. Am Pol der Schönheit spielt die „Vorstellung“ der Realität noch eine herausragende Rolle. In der „negativen Lust“ am Erhabenen ordnet sich die „Vorstellung“ der Gewalt der „Darstellung“ unter. Aber die zwei Arten der Erfahrung – des Schönen und des Erhabenen – gehören demselben Feld ästhetischer Erfahrung an, denn in beiden arbeitet das Subjekt das von außen Herantretende durch, anstatt es zu verwerfen. Mit anderen Worten, „Vorstellung“ ist immer zu verstehen als eine Erfahrung, in der das Äußere vom Subjekt transformiert wird. D. h., die „Vorstellung“ in der dritten Kritik ist immer eine wirkende Vorstellung. Sowohl im Erhabenen als auch in der „freien Schönheit“, erreicht die vom Subjekt bewirkte Metamorphose des Äußeren ihre höchste Intensität, ohne dass der äußere Pol – was wir gewöhnlich die ‚Welt’ oder ‚Realität’ nennen – verschwände. Es ist daher nötig, den Begriff der Mimesis neu zu formulieren, um sich die Metamorphose der Welt klarzumachen, die durch die Radikalisierung der ästhetischen Erfahrung mittels der „freien Schönheit“
bewirkt wird.
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